Freitag, 23. Januar 2015

Das Leben am zweiten Tag:

Man schaue sich nur die gesamten Einzäunungen an überall, das soll eine freie und allseitig zugängliche Welt sein, zugänglich für jeder-Mann und jede Frau? Fast überall gibt es vorgefertigte Bahnen, Straßen, Autobahnen, liegen Gleise, alles vorproduziert und vorbestimmt, zugepflastert. Wenn man heute in direkter Linie zu Fuß, in besiedelten Gebieten von einem Ort zu einem anderen gelangen möchte, muss man nicht nur an etwaigen, vllt. natürlichen Hindernissen vorbei gehen, sondern besonders den gemachten, vom Menschen in den Raum gestellten Objekten ausweichen. Überall stehen Fabriken, Zäune, Straßen, geparkte Automobile, Maschinen. Lastwagen, Gebäude, Schilder, Mauern, aufdringliche Werbetafeln, etc. die einem den Weg versperren.
 
In großen Städten sind die Menschen den Ratten gleich, zu Versuchstieren geworden, die in vorgefertigten Gängen, Schluchten und Gassen, ihren Weg suchen müssen und immer weiter voran getrieben werden, nach „Vorne“ angeblich. "Das ist der Fortschritt, Leute, seid doch  glücklich, freut euch, macht euch das denn gar keinen Spass"!

Es ist Bewegung überall. Nur nach vorne schauen, anhalten ist unmöglich, von hinten wird gedrückt, geschubst, gedrängelt und gejagt, das ist der „Fortschritt“: eine "höllische" Jagd in der Herde, immer in Bewegung bleiben, in den präfabrizierten Einbahnstraßen, von hohen Mauern der Konventionen und allseitigen Zwänge umgeben.
Und wenn Menschen erst mal an diese zwanghafte (fremdbestimmte) Bewegungs-ausrichtung gewöhnt wurden, muss man sie an jedem Ort in Bewegung halten,
Laufräder zu Hause ermögliche es ihnen, den Stillstand zu vermeiden.
Keine Ruhe, kein eigenes Nachdenken, denn das ist doch nutzloses, unproduktives "Grübeln"!.
Man soll besser sich der schnellen, übermäßigen Flutwelle der gemachten, bewegten Bilder Töne und Des-Informationen aussetzen, die keine direkte Nach-Frage erlauben, keine direkte Kommunikation ermöglichen. Man möge sich beständig bereit halten, immer den stündlich wiederholten Ermahnungen der Nachrichtensprecher aufmerksam zuhören, deren Meinung und Haltung unhinterfragt übernehmen. Mediale Fragesteller sind die bezahlten Schergen des Systems, die sich, meist nur am Erhalt ihrer etablierten und lukrativen (Klassen-) Position interessiert, darauf beschränkt haben, die wichtigen Fragen zu stellen, aber keinen Raum zur Antwort ermöglichen  oder freihalten.

(Manch eine Zeitschrift nennt sich sogar "Publik Forum" (also öffentliches Forum der Mitsprachen, !?) ermöglicht aber den eigenen Lesern nur auf kleinem, ein paar Zeilen grossen, eng von Werbung und anderen, wichtigen Inhalten versperrten Raum, sich "massiv zu äussern".)

Und hier wie dort, in herrschaftlicher Pose verharrend, anderen das Wort abschneiden, jene nur aufzurufen, die angemessenen Fragen zu beantworten und die unangemessenen verhöhnen und überspielen, darin spielt sich also das allseits eifrig mitbestimmende, auch souverän genannte,  öffentlich-demokratische Leben ab, .!

Die welche die Themen dazu vorgeben, vorbereitet und ausgewählt haben, in Absprache mit "Oben", sind die Wortführer. Themen denen sie sich selber ebenfalls unterworfen haben in willfähriger Unterordnung. Der freie Journalismus ist nur noch ein Schatten seiner selbst, Staffage und hohle, entleerte Attrappe. Camouflage, in unzähligen Kursen, Seminaren und Ausbildungen wird den meisten Journalisten eine eminent absichtsvoll, systemerhaltende Haltung, ein dienstbares Verhalten aufgebügelt, dem sie sich ohne dem angemessenen und natürlichen, etwa zugelassenen Widerspruch, ohne jede ernstahfet Diskussion zu unterwerfen haben.
Die freie Meinungsäusserung gilt nur noch innerhalb streng gesetzter, vorgegebener (wirtschaftlicher) Grenzen auch hier. Immer wieder diese Mauern und Barrieren, auch im Geiste, unerträglich und allseits vorhanden. Geistige Sehkraft wird ebenso ausgebremst wie gestalterische Freiheiten und persönliches Engagement, wenn es nicht in kommerziell verwertbaren Bahnen verläuft und dahin zu lenken ist.

Zitat aus "Obey" einem englischen Doku Film zu Texten von Chris Hedges:


Corporate power claims to honor electoral politics, freedom and constitutions, but these corporate forces corrupt and manipulate power to make democracy impossible.
The corporations are not concerned with the common good, they exploit, pollute impoverish, oppress, kill and lie to make money.”