Freitag, 18. Februar 2011

Der Kapitalismus als Raub und Beutewirtschaft

Der Kapitalismus presst sich überall in unser Leben rein, unterdrücken und
pressen und die Freiheit ist vergessen.“



Der Kapitalismus hat sich in langen Epochen, jenen Phasen der Welt Geschichte, welche die Menschen und ihre Lebensräume betreffenden, herausgebildet.
 Als ein extrem effektives Werkzeug und von ausufernder, einseitiger Technik und Wissenschaft beflügeltes Mittel zur Beherrschung und Unterdrückung von Menschen in einer Welt, die an sich und grundsätzlich genügend Lebens-Raum und natürliche Reserven wie Ressourcen für jedes Lebewesen bereit hält und gehalten hat.

Der Kapitalismus als systematisiertes Prinzip der Raub- und Beutewirtschaft hat seine alleinige, ihm und seinen monopolistischen Verkündern zuträgliche Wirtschaftsform, zum unanfechtbaren, zentralen Idol, Götzen und Ideal einer Zeit erhoben, einer denkwürdigen Epoche in der einseitiger, materieller, oft vergänglicher Besitz an Dingen Einzelner, dieser Privatbesitz und dessen verbissene Verteidigung, trotz gegenteiliger, heuchlerischer Lippenbekenntnisse, einseitig über das körperliche und geistige Wohlergehen der größten Teile der weltweiten Bevölkerung gestellt wurde und in fast unausweichlicher Dominanz deren Lebens-Zusammenhänge fordernd und zwanghaft bestimmt und im alleinigen, egoistischen und einseitigen Profitinteresse regelt.

Von der Ausbeutung, die auf einer zur Produktions-Ressource reduzierten Lebendigkeit der Menschen basiert, zum alleinigen Nutzen an der Steigerung des industrialisierten individual Profits eingesetzt, bis zum fortgesetzten Raub und Diebstahl an dem Gemein-gut aller Menschen, deren Gemeineigentum, den „commons“, bricht der Kapitalismus eine andauernde, fortwährende, breite und gewaltige Schneise durch Urwälder, Landschaften, Lebensräume bis in die innere Lebendigkeit der Menschen und ihm bis dahin noch fremde Territorien.
Heute ist er zügelloser denn je, unvermindert aktiv in seiner aggressiv, brutalen Ausdehnung, die ihre schmale Rechtfertigung zusammengeklaubt hat in Jahrhunderten generalisierter und leidvoller Ausbeutung und wie bestärkt durch dieses millionenfach verursachtes Leid immer breitere, verödete Täler der Verwüstung durch unsere verbliebenen Lebensräume zieht.

Wer sich heute gegenüber dieser wütenden und global akzeptierten Beutewirtschaft auch verhalten aber bestimmt kritisch äußert, bekommt nicht nur den Widerstand und die massive Gewaltbereitschaft seiner Vertreter zu spüren und sei es in der ausgefeilten und nuancierten Rechtfertigung seiner vermögenden und einzig am Gewinn, am Profitwachstum interessierten Verfechter. Jener Ausbeuter, die wie ein Rudel Wölfe, so meint man bisweilen ihr Heiligtum bewachen. Man bekommt ebenfalls als Kritiker dieser Zustände nur Hohn-lächelnd mitgeteilt, das weiterer Widerstand Zweck- und nutzlos sei, das diese eherne, kapitalistische Ordnung inzwischen als endgültige Weltanschauung und Grundordnung von allen akzeptiert worden sei und daher eine definitiv überzeitliche Gültigkeit besitze.

Der Verwertungskapitalismus verwaltet ein Besitztum der erweiterten Art und Weise in Zeit und Raum, nicht nur über die heute wie gestern brutal und rücksichtslos erbeuteten Ressourcen und Profite daraus, sondern ebenso über die Bedeutungshoheit seiner im reinen Eigennutz verfassten Definition und Diktion einer Begrifflichkeit, welche in schön-färberischen, "sozial-therapeutisch" formulierten Ableitungen, eine wundersame Saga seiner angeblich historisch wie humanitär begründeten, positiv gefärbten Herkunft und Ausrichtung erdichtet und daraus ableitet.

Der Verwertungskapitalismus stützt sich auf eine enorm verzerrte Wahrnehmung historischer Daten, Quellen und Fakten, die bisweilen die Vergangenheit von hinten aufrollen, diese einseitig nur von heute aus betrachten und im Siegerblick erzählt werden sowie sämtliche geschichtlich datierten Verhältnisse, Umstände und Tatsachen verzerrend, diese einzig im Lichte seiner „human verträglichen “konstruktiven und unendlich gloriös und wie einseitig segensreich geschilderten Anstrengung darstellt. Kapitalismus repräsentiert eine durchgehende, beschönigend inszenierte, real erlebte, fortgesetzte vitale Bedrohung unserer gesamten, gemeinsamen Lebensräume, eine einseitige, nur am Eigennutz ausgerichtete, monopolitsische Beutewirtschaft.
Nicht weniger grausam erscheint der Verdacht, das diese zur allgegenwärtigen Verwertung aufrufende Zwangsherrschaft in realer Ermangelung an verstummten, tieferen auch spirituell intendierten Heilsbotschaften, als höhnische Heilslehre, als Verwertungs-Kapitalismus den Raum zusätzlich eingenommen haben, den früher noch wohlmeinendere Götter und dem Menschen wahrhaft zugewandte Erlöserfiguren besetzten, die in aufgeschreckter Flucht, diesen Freiraum als aufzufüllendes Vakuum hinterlassen haben.

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Einige Aspekte der kapitalistischen Raubwirtschaft in unserer an sich schön gestalteten und wohl geformten Welt.

a. Man muss nicht in weit entfernte Länder reisen, um zu erkennen wie brutal und tief die kapitalistische Beutewirtschaft den positiv gesetzten menschlichen Impulsen entgegen gerichtet ist. Menschliche Triebstrukturen und Emotionen, Schwingungen, die ebenso positiven wie manchmal negativen Intentionen/Impulsen ausgesetzt sind, werden durch die einseitige nur dem materiellen Profit zugewandte und an ihm allein orientierten Form des Wirtschaftens, brutal beherrscht und ihrem einseitigen Bann ausgesetzt.
Der Mensch will sich als lebendiges Wesen in tätiger Anteilnahme an der Welt die ihn umgibt, verbinden und verwirklichen, seiner Lebenswelt einen Teil seines Selbst, sein Bild hinzufügen. Mimesis und Poesis, symbolischer und lebendiger Austausch und Akt, die Welt ist voll davon in Zeichen und Bildern. EINE Welt der tätigen Anteilnahme in Bewunderung und weitreichender
Demut für sie, für sich und den Geist der wunderbaren Schöpfung die uns als lebendige Wesen umgibt.

b. Doch wie geht der Verwertungs-Kapitalismus mit dieser an sich schönen, heilfähigen und ruhigen Welt um? Er lässt keinen Stein auf dem anderen, unter einem schönen und sinnhaft
rauschenden Wald mag sich ja ein Vorkommen an Edelsteinen verstecken, ein Flöz der gewinnbringenden Art. Unter Wohngebiete und Reservate mögen für den Kapitalismus wichtige, da unbedingt zu ³Gewinn² machende Ressourcen gelegen sein, Orte und Landschaften von denen jener Menschen und sonstige Lebewesen sei es in Amerika, Deutschland, Australien oder anderswo kurzerhand vertreiben und macht besessen verjagen kann.

In Amerika werden aktuell nicht weit von NY, in Virginia Berggipfel weggesprengt, um an Kohlervorkommen zu gelangen, die eventuell behutsamer abgebaut werden könnten, aber dann wäre es weniger ³profitabel². - in unserem schönen Land werden Menschen zu Arbeiten aufgerufen, die weder nützlich noch produktiv, nur dazu dienen, diese in vermeintlicher
„Zwangsbeschäftigung“ zu halten.

An anderen Orten wird auch in unserem Land dazu aufgerufen und unter Aufbietung aller auch staatlich verordneten und zugänglichen Maßnahmen der Druckausübung und Einschüchterung dazu aufgerufen, völlig nutzlose Dinge und Objekte herzustellen, von denen es bereits en Masse und genügend gibt und die in weit über hundertjähriger, unaufhörliche Produktion immer wieder und
wieder aufs „Neue“ erstellt werden müssen,...
- Automobile, Waschmaschinen, Lampen, Kühlschränke, Tische und Stühle, Fahrräder, Küchengeräte, Pumpen, allerlei Maschinen und sonstige Fahrzeuge, eine kaum enden wollende Liste an Verbrauchsgütern, die anfangs hilfreich und zweckdienlich, schließlich der Mode und anderen gemachten Einflüsse unterworfen, beständig verändert, verhübscht, re-produziert und dann
ritualisiert weggeworfen werden.

c. Nach China werden Automobile verkauft, um die einheimische Wirtschaft weiter wachsen zu lassen unter Verbrauch aller dazu notwendigen Ressourcen, Materialien und Menschen, ohne sich darum zu kümmern, das in China durch dieses Verkehrsaufkommen bedingt, Unfallzahlen gigantisch ansteigen und die durch den Verkehr bedingte Luftverschmutzung bedrohliche Ausmaße angenommen hat. (10 der 12 weltweit größten Städte mit massiver Luftverschmutzung liegen in China und dort starben 90.000 Menschen (2005) im Straßenverkehr) Aber egal, die chinesischen Konsumenten müssen sich an die wertvollen deutschen Produkte „gewöhnen“ und sich nur daran anpassen.
Hauptsache es wird verkauft, Rücksichtnahme und Verantwortung sind und bleiben dabei auf der Strecke, als leere Worthülsen, die angebliche "Völkergemeinschaft" bleibt darin eine hohle, an der destruktiven Herrschaft der Ökonomie ausgerichtete Metapher und kreischende, metallisch glämnzende Fratze.

Heute lässt sich mit der gesammelten Kraft der weltweiten Industrieproduktion in nur 17 Tagen eine Warenmenge erzeugen, zu deren Produktion man zu Anfang des 19Jh, noch ein volles Jahr benötigt hätte.

Doch was ist geschehen?

d. Anstatt sich planvoll und gemeinschaftlich wohlmeinend orientiert zusammen zu finden, die Leistungen zu betrachten die für Mensch und Welt notwendig sind.
Jene hilfreich und zweckmäßig sowie dem menschlichen Leben förderlich in gemeinsamer Übereinkunft darüber zu produzieren, auch in Anbetracht nicht endlos vorhandener, oft spärlicher und bisweilen mühsam zu deren Produktion notwendiger Grundstoffe, sich dieser Produktion in überaus weiser und wohl durchdachter Art und Weise zu nähern, wie und was wurde und wird stattdessen realisiert?

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Aufgeladen mit dem Tatendrang und blindwütigen Stolz der frühen Erfinderjahre wird nicht gezögert, Menschen, Maschinen und sonstige Energien permanent in Bewegung zu setzen.. Und als ginge es darum, den wilden Westen jedes Jahr überall auf der Welt permanent neu zu erobern, tobt seit diesen Tagen eine nicht ruhen wollende, rasende Maschinerie um die Welt, die rodet und pflügt und Brücken baut, auch an den unmöglichsten Stellen, die planiert und asphaltiert. Immer größere und breitere Straßen und Pisten werden gebaut, in einer Biber-artigen Energie für einen nicht enden wollenden immer wieder neu aufgelegten Schub an Fahrzeugen aller Art.
Fahrzeuge die nicht nur die flache Erde und die Lüfte versperren, unzugänglicher machen, den Pflanzen ihres Lichtes berauben und deren wie
unser Wasser verschmutzen? Nein, die Lüfte sind ebenso voll davon, es kreischt und jault, der blaue Himmel ermattet von Kondensstreifen die sich über ihn verteilen und das Wasser wird verschmutzt von den riesigen Abfallmengen den dieser immense Maschinenpark weltweit als Spur der
Verwüstung hinterlässt. (Angeblich gibt es weltweit bereits 67.000 zivile Verkehrsflugzeuge)


2. Und der Mensch darin: Urheber und Opfer zugleich, der durch ihn ins Leben
gerufenen Un-Geister?

Er fragt sich nicht lange, als ein von Verwertbarkeit und Machbarkeit ökonomisch begründeter Prozesse angeleiteter, unverantwortlicher Kapitalist zudem, einer real herrschenden Minderheit auf dem Planeten, wie und was getan werden muss. Versklavung ist der Plan für den Rest der Lebewesen, wenn sie gnädigerweise nicht aus dem Weg geräumt werden müssen/können und den Profit verhindern. Alles Lebendige ist dem angeblich wohlfeilen "Terror des Konsum" ausgerichtet, der die Mehrheit, ein fortwährender totalitärer Schrecken, der Menschen vom Ge-Braucher zum willenlosen Ver-Braucher zynisch herabwürdigt. Jene Menschen, denen Warenmengen ungeahnten Ausmaßes aufgenötigt werden, sind bis zur Bewusstlosigkeit und gebannt udnerfasst vom Rausch eines umfassendend omnipräsenten, medial befeuerten, ideologisch gefärbten Blicks auf das sogn. heilige "Wirtschaftswachstum", welches als quantitatives Wachstum allein, als zusteigernder Umsatz, in die Mitte aller Anstrengungen des Verwertungs-Kapitalismus gestellt worden ist.

Was bleibt übrig in dieser tödlichen Raserei des Verbrauchens, der endlosen Schnäppchen-Jagd überall und jederzeit, dem unheilvollen Wettbewerb und der permanenten Suche nach Absatzmärkten? Entsteht dadurch etwa eine höhere, innere Zufriedenheit, ein echtes Glück in immerfort umgeschlagenen, beförderten Warenmengen in den nicht einzuhaltenbaren Heilsversprechungen, welche nur das allerneuste Produkt für sehr kurze Zeit einzulösen vorgibt?
Bedarfdeckungswerbung, die nur den eigenen Bedarf anerkennt und zum Ziele erklärt und eine besondere Form des angeblichen "Wirtschaften", welche die völlige Kontrolle auch über ihr wesensfremde Bereiche dreist übernommen hat und allein in ihrem unmäßigen, ungebremsten Wahn, den Geist, die menschliche Kultur und die Lebendigkeit der Lebewesen steuert und hohnlächelnd Heil-los verbraucht und verzehrt, diese Motive stehen im völligen Gegensatz zu ursprünglichen Triebkräften und lebenswerten, sozialen und humanistischen Zielen wie Idealen!

Solange die einseitig kapitalistisch orientierte Überfluss-"Ökonomie" am Allgemeinwohl und den Interessen der Mehrheit vorbei, eine Welt und deren Staaten allein-mächtig beherrscht, steuert und lenkt, haben wir genau diese Art von erschreckender und destruktiver Lebensform, in der Menschen in „Arm und „Reich“, künstlich zu Herrschaftszwecken aufgespalten werden, in der die sogn. „Armen“ verkümmern und verhungern und die sogn. „Reichen“ auf deren Kosten, in schier blindem, stets von Gewinnmöglichkeiten befeuerten Wahn und unstillbarer Gier um den Planeten rasen.
Sie jagen wild umher, gleich den von ihnen entfachten Finanzströmen, die aus allgemeine zugänglichen Ressourcen aller ge-er-presst werden, aus den fügsamen Untertanen zu deren Unheil „gewonnen“ werden. Sie, die Kapitalverwerter richten damit in ihrer verblendeten Allmacht immer wachsendere und verheerendere Schäden auch in/an sich selbst an.
Schäden für die sie zusehends blind udntaub geworden sind, in ihren Herzen und so leben sie gleich wie in denen zu hohlen Fassaden aufgebauschten, immer höheren Wolkenkratzer, die nur ihre einseitigen zweckorientierten ausgehöhlten Emotionsreste wiederspiegeln, zu Warenmasken erstarrt, nur noch Vorwand liefern, für immer weitere, zerstörerische und kriegerische Marktschlachten und Beutezüge.

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